Kennst Du es auch, dass dich deine Perfektion davon abhält zu starten? Fühlst Du dich auch oft nicht gut genug vorbereitet? Oder zweifelst daran, dass deine Leistung ausreicht? Und Dich daran hindert, deine Ziele und Wünsche zu verfolgen, während all die anderen alles wie mit Zauberhand erreichen und der Erfolgsspur folgen? Dann geht es dir wie mir!
Ich bin ein Perfektionist wie er im Buche steht. Meine Ansprüche an mich selbst sind hoch und ich strebe danach, immer die beste Leistung abzuliefern. Alles muss ganz genau, ohne Fehler und immer pünktlich erledigt sein. Gelingt mir dies aus meiner eigenen Wahrnehmung heraus nicht, steigt die Selbstkritik und ich erhöhe daraufhin meine Anstrengungen. Mit dem Ergebnis eines ständigen Drangs nach Selbstoptimierung.
Eine Fähigkeit die von außen in vielen Fällen sehr geschätzt wird. Lob und Anerkennung werden mir für meine erbrachten Leistungen zu Teil. Daraus resultiert eine Kopplung von Leistung und Selbstwert. Meine Zufriedenheit wird somit zunehmend von der Wertschätzung anderer abhängig. Folglich entstehen persönliche Herausforderungen in den Momenten, in denen genau diese nicht vorhanden ist oder nicht artikuliert wird. Als gewissenhafter Perfektionist erhöhe ich die Wahrscheinlichkeit von einer positiven Resonanz, indem ich wieder die Leistungsbereitschaft erhöhe. Ein Kreislauf, der kein gutes Ende nehmen kann.
Die Vermeidung von Ablehnung bietet zusätzlich einen guten Nährboden für Prokrastination. Während Andere schon loslaufen und erste Erfahrungen oder Erfolge erzielen, bin ich noch gefangen in Vorbereitungen, Details und Ängsten. Die Idee zu Zeitathleten habe ich bereits seit zwei Jahren. Gesprochen habe ich darüber bisher nur im Konjunktiv.
Im vergangenen Jahr durchlief ich eine Phase, in der ich nicht wie selbstverständlich meine Leistungen abrufen konnte. Eine für mich wahnsinnig prägende Zeit, auf die ich heute sehr dankbar zurückblicke. Ich bekam die Chance, meine oben genannten Denk-und Verhaltensmuster zu erkennen und zu verstehen. Vor allem aber zu realisieren, dass mir genau in diesem Abschnitt wahnsinnig viel bedingungslose Liebe, Unterstützung und Wertschätzung entgegengebracht wurde, ohne jegliche Leistung meinerseits. Für mich die Möglichkeit, meine manifestierten Glaubenssätze neu auszurichten, ohne die eigene Identität zu verlieren. Die Entkopplung von Leistung und Selbstwert persönlich zu verstehen und zu spüren.
Von der ersten Idee, über die Erfahrungen im vergangen Jahr bis hin zum heutigen Tag, hat sich auch das Konzept von Zeitathleten verändert. Weg von der Selbstoptimierung, hin zur nachhaltigen Selbstführung. Weg von dem Ziel morgen noch leistungsfähiger zu sein, hin zu dem Bestreben in der Zukunft, mehr Zeit für die wirklich wichtigen Dinge im Leben zu haben. Weg von dem Glaubenssatz “work hard”, hin zu “work smart”. Und insbesondere weg vom Konjunktiv und hin zum Indikativ.
Ich freue mich sehr, dass Du Teil dieser (un)perfekten Reise bist.
Herzlich Willkommen bei Zeitathleten!
Euer Marcel
“If you think the price of winning is too high, wait till you get the bill of regret”
(Tim S. Grover)